Über 1500 Kilometer in acht Tagen. Einmal Island auf der Ringstraße im Schnelldurchlauf, bitte!
Fest steht, wer viel sehen will muss in Island auch viel mit dem Auto fahren. Zum Glück kann man auch während der Fahrt die Landschaft bestaunen, sodass einige Kilometer wie im Flug vergehen. Wer auf der Reise den Spaß nicht verlieren möchte, sollte jedoch nicht zu lange Strecken am Stück planen. Der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ beschreibt den Roadtrip in Island am besten, da die Route immer wieder an tollen Sehenswürdigkeiten und Naturgewalten entlangführt.

Unserer Route:
Westisland: Halbinsel Snæfellsnes
Angefangen mit dem süßen Namen ‚Snæfellsnes‘ hat mir dieser Teil von Island mit am besten gefallen. Grüne Hügellandschaften, eine raue, steile Felsküste und viel zu entdecken. Auf dem Weg zum südlichen Teil des Nationalparks Snaefellsjökull wartet die, von außen recht unscheinbare, Felsspalte Raudfeldsgjaá auf euch. Reinklettern und staunen ist Pflicht!

Das kleine Dorf Hellnar, inklusive acht Einwohner lt. Lonely Planet, bietet sich als idealer Ausgangspunk für eine kleine Wanderung (rund 2,5 Kilometer) an. Der Küstenpfad führt durch eine raue Landschaft aus versteinerten Lavaströmen und Steinhölen. Viele Felsvorsprünge laden zum Picknick ein – feste Schuhe lohnen sich.

Die Halbinsel Snaefellsnes ist außerdem einer der beliebtesten Ausgangspunkte für Reitausflüge. Die Touren führen durch eine felsige Lavalandschaft, an Wasserfällen vorbei oder an den Stand und das Meer. Als ehemaliges Pferdemädchen wollte ich mir unbedingt einen lang gehegten Traum erfüllen und einen Ausritt durch die isländische Natur machen.
Hoch in den Norden Islands: Akureyri
Als zweite Station unserer Reise ging es hoch in den Norden nach Akureyri. Auf dem Weg dorthin gibt es wilde Wasserfälle, Robbenbänke und eine schöne Landschaft zu entdecken. Für die weitere Strecke sollte daher viel Zeit eingeplant werden. Die Gegend um Akureyri und Húsavik ist für ihr Angebot an Whale-Watching Ausfahrten bekannt. Um sich die 30 minütige Fahrt raus aus dem Fjord zu sparen, kann ich euch den Anbieter Hauganes Whale Watching empfehlen. Die Fahrt auf einem Fischerboot, im Winter geht es damit noch richtig auf See, ist ein einmaliges Erlebnis. Fünf Minuten nach Abfahrt gab es schon die ersten Buckelwale zu bestaunen. Die Fahrt kostet rund 65 Euro pro Person und dauert drei Stunden. Im Preis ist auch ein Ganzkörper-Schneeanzug inbegriffen, sodass man immer schön warm bleibt und cool aussieht.

Für den Weg runter in den Süden planten wir einige Stopps, unter anderen am Wasserfall Godafoss, ein. In Island gibt es eine Vielzahl von beeindruckenden Wasserfällen und auch wenn wir nahezu täglich einen anderen Wasserfall besucht haben, so wurde ich von diesem Anblick nie müde. Stundenlang hätte ich vor dem herabrauschendenWasser stehen können und mich gedanklich fallen lassen. Die Temperaturen und der Wind treiben einen jedoch irgendwann wieder zurück ins Auto. Ich weiß – es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Ich hatte einfach zu wenig dicke Sachen dabei.

Ebenfalls auf dem Weg in den Süden Islands liegt der See Myvatn, übersetzt „Mückensee“. Im Sommer soll es dort vor Mücken nur so wimmeln. Dies kann ich zum Glück nicht bestätigen. Der See liegt inmitten von Lavafeldern und beindruckt mit natürlichen Skulpturen die aus dem Wasser ragen. Wer etwas Zeit hat sollte den See ganz umrunden, da sich die schönsten Stellen im Süden des Sees befinden.

Ein weiteres Bonbon: wer den See umrundet kann auch direkt einen Abstecher zur Filmkulisse von Game of Thrones machen. GOT-Fans können die Grotte „Grjótagjá“ direkt zuordnen, schließlich wurde hier die Liebesszene zwischen Jon Snow und Ygritte gedreht.

Der Süden Islands
Im Süden Islands haben wir so unendlich viel entdeckt und gesehen, dass ich kaum einen Anfang finde. Dieser Teil der Insel ist mit am beeindruckendsten, da sich die Landschaft innerhalb weniger Kilometer komplett verändern kann. Über grüne Wiesen, Kraterlandschaften, Wasserfälle bis hin zum ewigen Eis. Die Bilder sprechen für sich!




Die berühmte Gletscher Lagune im Südens Island hat mich sehr beeindruckt. An der Lagune werden auch extra Gletschertouren mit Amphibienfahrzeugen, Eiswander-Ausrüstung etc. angeboten. Eine Besichtigung der Gletscherlagune vom Boot aus lohnt sich meiner Meinung nach nicht, da man auch vom Land wunderbar die Eisskulpturen bestaunen kann. Hier solltet ihr auf jeden Fall einige Meter am Wasser entlang laufen.

Golden Circle – der goldene Kreis von Island
Der Goldene Kreis ist DIE Touristen-Attraktion in Island und bietet sich zu Beginn oder zum Ende einer Rundreise an. Aufgrund der Nähe zu Reyjkavik bieten viele Anbieter Tagestouren zum Golden Circle an. Aus diesem Grund sind die drei bekanntesten Motive Islands der Geysir, der Wasserfall Gullfoss und der Nationalpark Pingvellir relativ gut besucht, sodass wir nach einem frühen Frühstück direkt losfuhren um noch vor den Bussen aus Reykjavik die Attraktionen zu besuchen.



Ich hoffe, dass euch meine Tipps und Bilder von meiner Rundreise in Island gefallen haben. Obwohl der Beitrag schon voll mit Bildern ist, habe ich euch viele Bilder vorenthalten müssen. Wer mag, kann weitere Bilder auf meinem Reise-Instagramaccount „My Heart Is A Travelguide“ entdecken.
Zu guter Letzt noch ein paar praktische Tipps für die Reiseorganisation:
- Bucht frühzeitig. Unser Last-Minute Trip ging, besonders bei den Unterkünften, gut ins Geld.
- Welche Wege wollt ihr fahren? Ggf. ist ein Auto mit Allradantrieb von Vorteil.
- Unterschätzt das Wetter nicht. Der Wind kann eiskalt sein, Mütze und Schal sind auch im Sommer ein Muss.
- Bucht Attraktionen wie Wale-Watching, Blue Lagoon etc. im Vorfeld online. Oftmals gibt es einen Onlinerabatt und vor Ort sind die Angebote zur gewünschten Zeit oft ausgebucht.
- Deckt euch vor Ort im Supermarkt mit einigen Lebensmitteln ein. Eine Suppe in der Unterkunft kostet oft zwischen 15 – 25 Euro.
- Eine wasser- und winddichte Jacke ist unverzichtbar. Auch eine Outdoor-Hose kann ich nur empfehlen. In Island muss der Style etwas zurück stecken.
Super schöne Fotos! 🙂
Vielen Dank liebe Nadine!